Tesla veröffentlichte gestern weitere Zahlen, nachdem Anfang April die Quartalszahlen für produzierte und ausgelieferte Fahrzeuge für das 1. Quartal 2023 bekannt gegeben wurden. Mit Spannung wurde erwartet, wie sich die massiven Preissenkungen auf die Zahlen auswirken werden. Beim genauen Betrachten der Zahlen wurde deutlich, dass der Umsatz leicht gesunken ist, der Gewinn jedoch merklich gesunken ist. Trotzdem verzeichnet Tesla immer noch einen deutlichen Gewinn. Im 1. Quartal 2023 betrug der Gesamtumsatz von Tesla 23,33 Milliarden Dollar, wobei die Automobilsparte allein 19,96 Milliarden Dollar ausmachte. Im Vergleich dazu lag der Gesamtumsatz im 1. Quartal 2022 bei 18,76 Milliarden Dollar, während Tesla im 4. Quartal 2022 einen Bestwert von insgesamt 24,32 Milliarden Dollar erreichte. Die Rentabilität von Tesla hat jedoch spürbar abgenommen, wie in der GAAP-Überschuss-Statistik zu sehen ist. Im 1. Quartal 2023 verzeichnete Tesla einen Gewinn von 2,51 Milliarden Dollar, was einem Rückgang von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal (3,32 Milliarden Dollar) und einem Rückgang von 32 Prozent gegenüber dem Vorquartal (3,69 Milliarden Dollar) entspricht.
Im Hinblick auf die Quartalszahlen von Tesla ist besonders die operative Marge von großem Interesse. Zwischen Januar und März dieses Jahres fiel sie deutlich auf 11,4 Prozent, nachdem sie zuvor konstant um die 15 Prozent lag. In Q1/2022 erreichte sie sogar einen Ausreißer nach oben mit 19,2 Prozent und im Q3/2022 lag sie bei 17,2 Prozent. Der erwartete Einbruch der Marge aufgrund der weltweiten Preissenkungen ist somit eingetreten. Tesla gibt als Gründe für die gesunkene Profitabilität, den reduzierten durchschnittlichen Fahrzeugpreis sowie höhere Kosten für Rohstoffe, Logistik und Garantien an. Außerdem investiert das Unternehmen derzeit stark in den Ausbau der 4680-Zellfertigung, wie aus eigenen Angaben hervorgeht.
Tesla hat die weltweit stark diskutierten Preissenkungen in der Branche ausführlich kommentiert und betont, dass das Unternehmen seine Position als Kostenführer weiter ausbauen möchte, während viele Automobilhersteller mit der Wirtschaftlichkeit ihrer EV-Programme zu kämpfen haben. Die kurzfristige Preisstrategie von Tesla berücksichtigt dabei eine langfristige Perspektive auf die Rentabilität pro Fahrzeug, und die Preise werden weiterhin von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Trotz Preissenkungen bei vielen Fahrzeugmodellen in allen Regionen im ersten Quartal sind die operativen Margen von Tesla überschaubar gesunken, aber das Unternehmen glaubt weiterhin, dass seine operative Marge unter den höchsten in der Branche bleiben wird.
Vor kurzem hat Tesla bekannt gegeben, dass die Preisreduktion hauptsächlich auf die exponentiell skalierten und verbesserten Fertigungskapazitäten in den weltweiten Fabriken zurückzuführen ist. Schon in der Bilanz für 2022 hatte das Unternehmen darauf hingewiesen, dass die Verbesserung der Erschwinglichkeit ein Schlüssel zum Ziel ist, ein millionenschwerer Fahrzeughersteller zu werden.
