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Tesla: Rückgang bei Emissionsgutschriften – bleibt der Milliardenmarkt bestehen?

Tesla: Rückgang bei Emissionsgutschriften – bleibt der Milliardenmarkt bestehen?

Die Regulatory Credits – staatlich vorgeschriebene Emissionsgutschriften – haben Tesla in den vergangenen Jahren Milliarden an nahezu reinem Gewinn eingebracht. Doch mit neuen Gesetzen, steigendem Wettbewerb und strengeren, aber veränderten Umweltauflagen steht dieser wichtige Einnahmezweig vor einem Umbruch.

 

Was sind Regulatory Credits?

Regierungen wie die EU oder das California Air Resources Board (CARB) schreiben Autoherstellern vor, einen bestimmten Anteil emissionsfreier Fahrzeuge zu verkaufen. Wer diese Quoten nicht erfüllt, muss entweder hohe Strafen zahlen oder Emissionsgutschriften von Herstellern kaufen, die einen Überschuss haben.

Da Tesla ausschließlich Elektrofahrzeuge produziert, generiert das Unternehmen automatisch große Mengen dieser Credits und verkauft sie mit hohem Gewinn an andere Hersteller, die sonst Strafzahlungen leisten müssten.

 

Sinkende Einnahmen im Jahresvergleich

Die aktuellen Zahlen aus dem Q2 2025 Earnings Call zeigen einen deutlichen Rückgang:

Quartal

Einnahmen aus Regulatory Credits (USD)

Q2 2024

890 Mio.

Q3 2024

739 Mio.

Q4 2024

692 Mio.

Q1 2025

595 Mio.

Q2 2025

439 Mio.

 

Tesla bestätigte, dass der Rückgang der Credits einen negativen Einfluss auf Umsatz und Gewinn hatte. Der Hauptgrund: Viele traditionelle Hersteller bringen inzwischen mehr eigene E-Modelle auf den Markt und benötigen weniger Zukäufe.

 

Einfluss des „Big Beautiful Bill“ in den USA

Ein entscheidender Faktor ist das kürzlich verabschiedete BBB-Gesetz in den USA. Dieses streicht die bisherigen Strafen für die Nichteinhaltung der Corporate Average Fuel Economy (CAFE)-Standards im Pkw-Bereich komplett. Ohne drohende Strafzahlungen fehlt US-Herstellern der Anreiz, Credits zu kaufen – und einige beenden sogar den Verkauf schwacher E-Modelle.

 

Warum Analysten trotzdem Milliarden erwarten

Trotz sinkender Quartalszahlen prognostiziert Piper Sandler-Analyst Alex Potter für 2025 noch rund 3 Milliarden US-Dollar aus Credits, 2026 etwa 2,3 Milliarden. Gründe dafür:

  • Schwankende Deals: Verkäufe werden oft in großen Einzelabschlüssen mit anderen Herstellern abgewickelt.

  • Strengere internationale Regeln: Die EU verschärft die CO₂-Ziele bis 2035 deutlich (Fit-for-55-Paket).

  • Teslas Produktionsvorteil: Kein anderer Hersteller produziert in Nordamerika und Europa so viele E-Autos – allein im Q2 2025 über 410.000 Fahrzeuge.

 

Fazit: Vom US-Milliardengeschäft zum internationalen Pfeiler

Die Zeiten, in denen US-Credits ein sicherer Milliardenbringer waren, sind vorbei. Künftig wird Tesla verstärkt auf internationale Märkte setzen müssen, wo strengere CO₂-Vorgaben auch weiterhin Nachfrage nach Gutschriften sichern. Zwar wird der Beitrag der Credits zum Gewinn kleiner und unberechenbarer, doch bleibt er ein lukrativer Zusatz – und finanziert weiterhin Teslas große Ambitionen in KI und Robotik.

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