Fehlstart für Teslas Robotaxi-Pilot in Austin? Gleich in der ersten Testwoche melden Nutzer Videos von Fahrfehlern – und die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA schaltet sich ein. Was steckt hinter den Zwischenfällen und welche Folgen drohen Tesla?
Was bisher geschah
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Pilotprojekt in Austin: Rund ein Dutzend bezahlter Robotaxi-Fahrzeuge, buchbar nur für volljährige Early-Access-Kunden, Fahrten bei gutem Wetter und einfachen Routen.
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Gemeldete Vorfälle:
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Fahrzeug nutzt kurzzeitig die falsche Spur.
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Anderes Robotaxi beschleunigt über das Tempolimit hinaus.
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Reaktion der NHTSA: Offizielle Anfrage an Tesla nach Telemetrie- und Software-Daten; Verweis auf laufende FSD-Untersuchung mit 2,4 Mio. betroffenen Fahrzeugen.
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Teslas Antwort: Bereit zur Kooperation, Details jedoch als „vertraulich“ deklariert.
Technischer Hintergrund
Tesla setzt im Pilotbetrieb auf die neueste FSD-Software (Full Self-Driving).
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Sensorik ausschließlich per Kamera (keine LiDAR),
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KI-basierte Entscheidungsfindung aus der gleichen Stack-Architektur wie im Kunden-FSD,
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Sicherheitsmonitor auf dem Beifahrersitz, allerdings keine aktive Lenkradübernahme vorgesehen.
Warum die Fälle brisant sind
Faktor | Bedeutung |
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Öffentliche Sicherheit | Erste echte Fahrgast-Einsätze, daher hohe mediale Aufmerksamkeit |
Regulatorische Vorgaben | NHTSA prüft FSD bereits seit 2023 wegen vier Unfällen bei schlechter Sicht |
Transparenz | Teslas Weigerung, Rohdaten offenzulegen, nährt Kritik an mangelhafter Aufsicht |
Geschäftsgeheimnis | Tesla fürchtet Offenlegung proprietärer KI-Algorithmen |
Mögliche Szenarien
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Einzelfälle, schnelle Klärung
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Tesla liefert anonymisierte Daten, NHTSA sieht kein systemisches Risiko.
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Pilotbetrieb läuft weiter, Ausweitung auf mehr Fahrzeuge möglich.
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Software-Bug bestätigt
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Over-the-Air-Patch, engmaschige Nachprüfung.
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Zeitverzögerung beim geplanten Roll-out der Robotaxis in weiteren US-Städten.
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Grundsätzlicher Mangel
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NHTSA ordnet eingeschränkten Betrieb oder Rückruf an.
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Negative Signalwirkung für Teslas geplanten Cybercab-Start 2026.
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Bedeutung für europäische Kunden
Tesla testet die Robotaxi-Technik vorerst ausschließlich in den USA. Ergebnisse und regulatorische Auflagen fließen jedoch in die EU-Strategie ein. Bis autonome Fahrdienste hier zugelassen werden, dürften Transparenz und Sicherheitsnachweise eine zentrale Rolle spielen.
Fazit und Ausblick
Die ersten Pannen zeigen, wie schmal der Grat zwischen Vision und Realität im autonomen Fahren ist. Ob Tesla die Kritik schnell entkräften kann, entscheidet, wie rasch der Robotaxi-Plan Fahrt aufnimmt – und wie lange deutsche Kund:innen noch auf fahrerlose Teslas warten müssen.