Tesla Phantom Drain: So sparst du Energie im Stand
Hast du dich schon mal gefragt, warum dein Tesla auch im geparkten Zustand Energie verbraucht? Dieses Phänomen, bekannt als Phantom Drain, entsteht durch aktive Funktionen und das Batteriemanagementsystem (BMS). Hier erfährst du, welche Features Strom ziehen, wie du sie optimierst und wie europäische Tesla-Fahrer die Reichweite im Stand maximieren können, besonders bei langen Parkzeiten wie im Urlaub.
Was ist Phantom Drain?
Phantom Drain beschreibt den Energieverbrauch eines Teslas, wenn er ausgeschaltet ist. Das BMS, das die Batterie auf idealer Temperatur hält, lässt sich nicht deaktivieren, aber viele andere Funktionen schon. Diese verbrauchen oft unnötig Strom, etwa 1-2 km Reichweite pro Stunde, abhängig vom Modell. Die gute Nachricht: Die meisten Funktionen schalten sich bei 20 % Akkustand automatisch ab, um ein komplettes Entladen zu verhindern. Für dich als Fahrer ist es wichtig, die Einstellungen zu kennen, um den Verlust zu minimieren.
Sentry Mode: Sicherheit mit hohem Verbrauch
Sentry Mode ist ein Top-Feature, aber auch ein großer Stromfresser. Es überwacht die Umgebung mit bis zu sechs Kameras und dem Autopilot-Computer, was etwa 1-2 km Reichweite pro Stunde kostet. Das entspricht rund 50 % der Energiekosten einer durchschnittlichen Tagesfahrt (ca. 51 km).
- Tipp: Nutze Sentry Mode gezielt in unsicheren Gegenden. Schalte es unter Controls > Safety > Sentry Mode oder in der Tesla-App ein/aus. Du kannst Orte wie Zuhause oder Arbeit ausschließen, um Strom zu sparen.
- Für Europa: In Städten mit niedriger Kriminalität wie München oder Wien kannst du Sentry Mode oft deaktivieren, um die Reichweite zu schonen.
Cabin Overheat Protection: Schutz vor Hitze
Cabin Overheat Protection verhindert extreme Innentemperaturen an heißen Tagen, schützt aber weder Menschen noch Tiere, sondern empfindliche Gegenstände wie Elektronik. Es gibt drei Modi:
- Aus: Kein Energieverbrauch.
- No A/C: Ventilator bei über 40 °C, minimaler Verbrauch, aber in der Sonne können Temperaturen trotzdem 54 °C erreichen.
- On (mit Klimaanlage): Aktivierung bei 32, 35 oder 40 °C, hoher Verbrauch abhängig von Außentemperatur.
Die Funktion läuft maximal 12 Stunden nach dem Verlassen des Fahrzeugs. In Europa, wo Sommertemperaturen oft moderat sind, empfiehlt sich der No A/C-Modus oder das Ausschalten. Steuere es unter Controls > Safety > Cabin Overheat Protection oder in der Tesla-App (Climate > Temperaturmodul).
Keep Accessory Power On: Strom für Geräte
Seit dem 2025 Spring Update hält Keep Accessory Power On 12-V-Steckdosen, USB-Ports und kabellose Ladepads aktiv, auch ohne Camp Mode. Das verbraucht etwa 1 km Reichweite pro Stunde, selbst ohne angeschlossene Geräte. Model Y und X haben zusätzliche Steckdosen im Heck, der Cybertruck sogar 120/240-V-Anschlüsse.
- Tipp: Aktiviere die Funktion nur bei Bedarf (z. B. für ein Ladegerät) und deaktiviere sie unter Controls > Charging > Keep Accessory Power On. Viele Fahrer lösen Drain-Probleme, indem sie diese Option ausschalten.
- Für Europa: Nutze sie sparsam, da lange Parkzeiten (z. B. am Flughafen) die Batterie belasten können.
Summon Standby: Bereit für den Ruf
Summon Standby hält den Autopilot in einem Energiesparmodus, damit Smart Summon schneller reagiert (sofort statt 30-60 Sekunden). Es verbraucht etwa 0,5-1 km Reichweite pro Stunde und ist nur bei Enhanced Autopilot oder FSD verfügbar.
- Tipp: Deaktiviere es unter Controls > Autopilot > Summon Standby, wenn du Summon selten nutzt. Mit aktiviertem Sentry Mode ist Summon ohnehin sofort verfügbar.
- Für Europa: Da Smart Summon in vielen Ländern regulatorisch eingeschränkt ist, kannst du diese Funktion oft ausschalten.
Drittanbieter-Apps: Versteckte Stromfresser
Apps wie Tessie oder TeslaFi, die über die Tesla-API Daten abfragen, können verhindern, dass dein Tesla „schläft“. Das erhöht den Drain, besonders bei älteren Model S/X, da die API hier weniger optimiert ist. Überprüfe in der Tesla-App (oben links), ob dein Fahrzeug schläft.
- Tipp: Reduziere die Abfrageintervalle oder deaktiviere solche Apps bei langen Parkzeiten.
- Für Europa: Datenschutzbedenken machen Drittanbieter-Apps hier weniger populär, aber sei wachsam, wenn du sie nutzt.
Scheduled Preconditioning: Komfort mit Kosten
Scheduled Preconditioning heizt oder kühlt den Innenraum und die Batterie zu festen Zeiten vor, was die Reichweite um 5-10 km pro Sitzung reduzieren kann. Es verbessert das regenerative Bremsen im Winter und beschleunigt das Laden.
- Tipp: Lade dein Fahrzeug während des Preconditionings (idealerweise an einer Wallbox), um den Akku zu schonen. Stelle es unter Controls > Schedule oder in der Tesla-App ein.
- Für Europa: In kalten Regionen wie Skandinavien ist Preconditioning nützlich, aber nutze es nur, wenn du regelmäßig fährst.
Dog, Camp & Keep Climate: Komfort für Pausen
Diese Klimafunktionen halten die Innentemperatur auch nach dem Aussteigen:
- Dog Mode: Hält Haustiere komfortabel, zeigt die Temperatur auf dem Display und deaktiviert Fensterheber. Verbrauch: 2-5 km pro Stunde.
- Camp Mode: Für längere Aufenthalte, mit aktiven USB-Ports, Touchscreen und offenen Türen. Verbrauch ähnlich wie Dog Mode.
- Keep Climate: Hält die eingestellte Temperatur für bis zu 2 Stunden oder bis 20 % Akku. Geringerer Verbrauch, ca. 1-3 km pro Stunde.
Steuere sie über das Klimamenü (Temperatur nach oben wischen). Für europäische Fahrer, die oft kurze Stopps machen (z. B. beim Einkaufen), ist Keep Climate praktisch, aber deaktiviere es bei längeren Pausen.
Tipps für europäische Tesla-Fahrer
- Lade regelmäßig: In Europa sind Lademöglichkeiten (z. B. Supercharger oder öffentliche Stationen) weit verbreitet. Halte deinen Tesla bei langen Parkzeiten angeschlossen, idealerweise an einer 230-V-Steckdose oder Wallbox.
- Winter-Tipp: In kälteren Ländern wie Deutschland oder Österreich verbraucht das BMS mehr Strom, um die Batterie warm zu halten. Reduziere andere Funktionen, um den Drain zu minimieren.
- Regulatorische Limits: Funktionen wie Sentry Mode oder Smart Summon können in Europa durch Datenschutz- oder Sicherheitsvorschriften eingeschränkt sein. Prüfe die Einstellungen, um unnötigen Verbrauch zu vermeiden.
- Urlaubsvorbereitung: Schalte vor längeren Abwesenheiten (z. B. Flughafenparkplatz) alle Funktionen aus und lade auf 80-90 %, um den BMS-Verbrauch abzudecken.
Fazit: Kontrolle über den Phantom Drain
Phantom Drain ist bei Teslas unvermeidlich, aber durch gezieltes Abschalten von Funktionen wie Sentry Mode, Cabin Overheat Protection oder Keep Accessory Power kannst du den Energieverbrauch deutlich reduzieren. Für europäische Fahrer, die oft in Städten mit guter Ladeinfrastruktur unterwegs sind, ist es einfach, den Akku zu schonen. Überprüfe regelmäßig deine Einstellungen in der Tesla-App oder im Fahrzeug unter Controls, besonders vor Urlauben. So bleibt dein Tesla effizient – und du sparst Reichweite für die nächste Fahrt!