Teslas humanoider Roboter Optimus steht vor einem unerwarteten Hindernis: Die Lieferung kritischer Seltenerdmagnete aus China stockt – und das hat Folgen. Ohne diese Bauteile kann Optimus nicht laufen, geschweige denn produzieren. Grund ist ein Exportstopp der chinesischen Behörden, die genaue Nachweise über die zivile Nutzung der Technologie verlangen. Elon Musk bleibt optimistisch, doch die Produktionspläne geraten ins Wanken. Was bedeutet das für Teslas Zukunftspläne?
China blockiert Export von Seltenerdmagneten – Optimus steht still
Seltenerdmetalle wie Neodym und Dysprosium sind essenziell für die Hochleistungsmotoren im Tesla-Roboter Optimus. Doch China, weltweit führender Exporteur dieser Rohstoffe, hat die Auslieferung gestoppt – zumindest vorerst. Der Grund: Bedenken über eine mögliche militärische Nutzung.
„China möchte sichergehen, dass die Komponenten nicht für Waffensysteme eingesetzt werden“, erklärte Elon Musk auf dem Tesla-Earnings-Call für Q1 2025.
Tesla betont: Optimus ist ein reiner Industrie- und Service-Roboter, der ausschließlich für zivile Anwendungen konzipiert wurde. Dennoch besteht aktuell keine gültige Exportlizenz – und ohne die bleiben die Lieferungen aus.
Produktion stockt – Tesla kämpft mit Verzögerungen
Eigentlich wollte Tesla bis Ende 2025 rund 5.000 Optimus-Einheiten produzieren – zunächst für den internen Einsatz in den eigenen Gigafactories. Ab 2026 sollten erste Einheiten an externe Kunden verkauft werden.
Doch durch den Lieferengpass gerät der Zeitplan ins Rutschen. Musk erklärt:
„Ein komplexes Produkt ist nur so schnell wie das langsamste Teil in seiner Lieferkette – und Optimus besteht aus rund 10.000 einzigartigen Komponenten.“
Derzeit existiert keine etablierte Lieferkette für Optimus – mit Ausnahme des AI4-Chips, der auch in Teslas Fahrzeugen verbaut ist.
Optimus als Zukunftsprojekt: 1 Million Roboter pro Jahr bis 2030?
Trotz aller Rückschläge hält Musk an seiner Vision fest: Bis spätestens 2030 will Tesla eine Jahresproduktion von einer Million Optimus-Einheiten erreichen. Möglicherweise schon 2029.
Langfristig soll der humanoide Roboter sogar mehr Umsatz generieren als Teslas Fahrzeuge mit autonomem Fahren – ein ehrgeiziges Ziel, gerade angesichts rückläufiger Fahrzeugverkäufe und eines Umsatzrückgangs von 20 % im ersten Quartal 2025.
Politisches Risiko: Wenn Technik auf Geopolitik trifft
Die Auseinandersetzung zeigt erneut, wie stark globale Lieferketten und technologische Ambitionen von politischen Rahmenbedingungen abhängig sind. Besonders bei kritischen Rohstoffen wie seltenen Erden hat China eine dominierende Marktstellung – ein Risikofaktor für westliche Unternehmen.
Die chinesischen Behörden fordern Transparenz, Kontrolle und Garantien – ein Vorgeschmack darauf, wie internationale Tech-Projekte künftig noch stärker mit außenpolitischen Interessen verknüpft sein könnten.
Fazit
Teslas humanoider Roboter Optimus steht sinnbildlich für die Zukunft der Automatisierung – doch genau diese Zukunft hängt derzeit am seidenen Faden der Geopolitik. Ohne chinesische Seltenerdmagnete bleibt Optimus ein Prototyp ohne Bewegung. Elon Musk bleibt zwar zuversichtlich, doch der Konflikt macht deutlich: Die Zukunft der Robotik ist nicht nur eine Frage von Technik, sondern auch von Diplomatie.