Tesla hat diese Woche das Model Y L offiziell in China vorgestellt – eine größere, sechssitzige Version des beliebten Model Y mit neuen Sitzen, mehr Platz und praktischen Komfortfunktionen. Viele Beobachter:innen rechneten mit einem baldigen Marktstart auch in Nordamerika und Europa, nachdem bereits Prototypen in Deutschland gesichtet wurden. Doch nun hat Elon Musk selbst für Ernüchterung gesorgt.
Musk: „Ende 2026 – oder nie“
Auf X (ehemals Twitter) erklärte Musk, dass das Model Y L frühestens Ende 2026 in den USA produziert werde – und möglicherweise überhaupt nicht. Seine Begründung: Mit dem baldigen Start von Unsupervised FSD (vollautonomes Fahren ohne Aufsicht) und dem Robotaxi-Netzwerk werde ein großes, familienorientiertes SUV womöglich überflüssig.
Doch genau diese Aussage löste einen Sturm der Kritik aus. Viele potenzielle Käufer:innen machten klar: Ein Robotaxi mit zwei Sitzen sei kein Ersatz für ein geräumiges Familienauto.
Familien-SUV vs. Robotaxi-Vision
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Model Y L: Mehr Platz als das Model Y, deutlich günstiger als ein Model X – perfekt für Familien.
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Robotaxi: Kleines, zweisitziges Fahrzeug, gedacht für die autonome Personenbeförderung.
Während Tesla langfristig auf Autonomie setzt, sehen viele Kund:innen den Bedarf an klassischen, geräumigen SUVs noch auf Jahre hinaus. Analyst:innen merken an, dass die vollständige Umstellung auf autonome Mobilität noch Jahrzehnte dauern könnte.
Marktreaktionen
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Elons Kommentar führte zu einem 2,5% Kursrutsch der Tesla-Aktie, die den Tag 1,6% im Minus schloss.
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Auf X war die Reaktion deutlich: Käufer:innen fühlen sich mit ihren aktuellen Bedürfnissen nach Platz und Alltagstauglichkeit übergangen.
Alternative: SUV auf Cybertruck-Basis?
Sollte Tesla das Model Y L tatsächlich nicht nach Nordamerika bringen, könnte eine Cybertruck-basierte SUV-Variante eine Lösung sein. Ohne Edelstahlkarosserie und Hightech-Extras wie Hinterachslenkung ließe sich eine günstigere Plattform für ein robustes Familien-SUV oder sogar einen Lieferwagen entwickeln.
Fazit
Ob das Model Y L jemals nach Nordamerika kommt, bleibt unklar. Fakt ist: Das Modell schließt eine große Lücke im Tesla-Portfolio zwischen Model Y und Model X. Während Musk die Zukunft im Robotaxi sieht, brauchen viele Kund:innen heute schon praktische und bezahlbare Elektro-SUVs.
Der Markt wird entscheiden, ob Tesla mit seiner Autonomie-Vision richtig liegt – oder ob das Model Y L auch in den USA unverzichtbar ist.