Wusstest du, dass Tesla bislang alle Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP) aus Asien beziehen musste? Mit der neuen Tesla LFP-Batteriefabrik in Nevada ändert sich das Spiel: Zum ersten Mal produziert das Unternehmen prismatische LFP-Zellen direkt neben der Gigafactory Nevada – ein wichtiger Schritt, um die nordamerikanische Lieferkette zu lokalisieren und die Nachfrage nach stationären Speichern zu decken.
Die wichtigsten Fakten im Überblick
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Standort: direkt am bestehenden Gigafactory-Campus in Sparks, Nevada
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Kapazität zum Start: rund 10 GWh pro Jahr, Ausbau innerhalb von 1–2 Jahren vorgesehen
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Technologie: bewährte Wet-Coating-Prozesse für prismatische LFP-Zellen
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Einsatzgebiet: vorrangig Powerwall- und Megapack-Speicher, (vorerst) keine Fahrzeuge
Warum LFP-Zellen?
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Sicherheit & Thermostabilität: LFP-Zellen gelten als weitgehend feuerresistent und temperaturunempfindlich.
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Langlebigkeit: bis zu 4.000 Ladezyklen ohne nennenswerte Kapazitätsverluste.
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Rohstoffvorteil: kein Nickel, kein Kobalt – niedrigere Kosten und weniger Lieferkettenrisiken.
Strategische Bedeutung für Tesla
Mehr Autonomie in der Lieferkette
Bislang kamen die meisten LFP-Zellen von CATL in China. Mit der eigenen Produktion vor Ort spart Tesla Importkosten, Tarife und verkürzt Lieferzeiten – besonders wichtig angesichts wachsender US-Förderungen für heimische Batteriefertigung.
Beschleunigter Ausbau von Megapack & Powerwall
Tesla plant, die installierte Speicherleistung 2025 um mehr als 50 % zu erhöhen. Die LFP-Batteriefabrik Nevada liefert dafür die Basiskomponenten. Gerade Versorger greifen bevorzugt zu LFP-Chemie, weil sie robust und preisgünstig ist.
Bewährte statt experimenteller Verfahren
Während Tesla beim 4680-Zylinder weiterhin auf das komplexe Dry-Coating setzt, greift das Unternehmen hier bewusst auf den etablierten, zuverlässigen Wet-Coating-Prozess zurück. Ergebnis: geringere Anlaufrisiken und schnellerer Hochlauf.
Ausblick: Was kommt als Nächstes?
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Hochlauf auf 20 GWh+: Bei voller Auslastung könnten jährlich weit über 200.000 Powerwalls bzw. 40 GWh Megapack-Speicher entstehen.
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Integration in weitere Standorte: Sollte der Ramp-up reibungslos laufen, ist ein ähnliches LFP-Werk in Texas denkbar.
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Potenzial für Fahrzeugakkus: Bleibt die Nachfrage nach günstigeren LFP-Modellen wie dem Model 3 RWD hoch, könnten künftige US-Fahrzeuglinien ebenfalls auf Nevada-Zellen setzen.
Fazit
Mit der Tesla LFP-Batteriefabrik in Nevada öffnet der E-Mobilitätspionier ein neues Kapitel seiner Energiestrategie. Lokale Produktion, geringere Kosten und kürzere Lieferwege stärken Teslas Position im Markt für stationäre Großspeicher und beschleunigen den Weg in eine fossilfreie Energiezukunft.