Tesla sieht sich in Australien mit einer Sammelklage konfrontiert. Die Vorwürfe? Fehlende Transparenz bei Autopilot, Batteriereichweite und Full Self-Driving (FSD) Hardware. Die Klage könnte weitreichende Folgen haben – nicht nur für Tesla in Australien, sondern weltweit.
Die Hauptvorwürfe gegen Tesla
Die Kanzleien Woodsford und JGA Saddler haben die Sammelklage eingereicht und fokussieren sich auf drei Kernpunkte, die Model 3 und Model Y Fahrzeuge ab Baujahr 2021 betreffen:
1. Phantom-Bremsungen bei Autopilot
Tesla setzt seit 2021 ausschließlich auf Tesla Vision, ein kamerabasiertes System, das Radar-Sensoren ersetzt hat. Doch viele Fahrer berichten von unerwarteten Notbremsungen („Phantom Braking“), die ohne erkennbaren Grund auftreten – ein potenzielles Unfallrisiko.
Solche Vorfälle wurden bereits in anderen Ländern dokumentiert – zuletzt musste sich Tesla in den USA einer ähnlichen Klage stellen.
2. Unstimmigkeiten bei der Reichweite
Die Klage wirft Tesla vor, dass die tatsächliche Reichweite der Fahrzeuge deutlich niedriger sei als beworben. Dieses Problem ist bekannt:
- In Südkorea wurde Tesla bereits mit einer 2,2-Millionen-Dollar-Strafe belegt, weil die Reichweite im Winter stark von den offiziellen Angaben abwich.
- Auch in anderen Märkten gab es Beschwerden über eine zu optimistische Reichweitenanzeige.
3. FSD-Hardware nicht zukunftssicher?
Tesla hatte seit 2016 damit geworben, dass alle Fahrzeuge für Full Self-Driving vorbereitet seien. Doch Hardware 3 (HW3/AI3) könnte laut Klage nicht ausreichend für echtes autonomes Fahren sein.
Elon Musk selbst räumte kürzlich ein, dass HW3 nicht für unbeaufsichtigtes autonomes Fahren ausreicht. Zwar kündigte Tesla kostenlose Upgrades für betroffene Fahrzeuge an – jedoch ohne konkreten Zeitplan.
Welche Folgen könnte die Klage für Tesla haben?
Sollte das Gericht die Vorwürfe für berechtigt halten, könnte Tesla dazu verpflichtet werden:
Kompensationen an betroffene Fahrzeughalter zu zahlen
Seine Marketingstrategie anzupassen – besonders in Bezug auf Reichweiten- und FSD-Versprechen
Seine Software- und Hardware-Strategie langfristig zu überdenken
Die Sammelklage steht allen Tesla-Käufern in Australien offen, die zwischen Mai 2021 und Februar 2025 ein Model 3 oder Model Y erworben oder geleast haben.
Fazit: Rechtliche Risiken für Tesla steigen
Tesla ist bekannt für seine aggressive Innovationsstrategie – doch rechtliche Auseinandersetzungen häufen sich. Die Frage ist nicht nur, wie sich diese Klage entwickelt, sondern ob ähnliche Verfahren in anderen Ländern folgen könnten.