Tesla polarisiert – auch an der Börse. Die jüngsten Quartalszahlen zeigen schwächere Margen und stagnierende Auslieferungen, doch viele Anleger setzen weiter auf Zukunftsthemen wie Full Self‑Driving (FSD), Robotaxis, Humanoide Roboter und das Energiegeschäft. Für eine fundierte Tesla Bewertung lohnt sich deshalb ein Blick auf alle Geschäftsbereiche – vom Kerngeschäft Auto bis zu den visionären Projekten.
Automotive: Margen unter Druck, Software als Hebel
Die Verkäufe von Model Y und Model 3 machen noch immer den Großteil des Umsatzes aus. Gleichzeitig sinkt die Bruttomarge:
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Preissenkungen und hohe Wettbewerbsintensität drücken den Gewinn pro Fahrzeug.
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Skaleneffekte stoßen an Grenzen; Materialkosten lassen sich nicht endlos reduzieren.
Elon Musk setzt deshalb auf Software‐Erlöse: Verkauft Tesla ein Fahrzeug künftig zum Selbstkostenpreis und realisiert dank FSD‑Lizenz oder Abo weitere 8.000 US‑Dollar, bleibt die Marge pro Einheit erhalten – bei deutlich größerem Absatzpotenzial.
Energiegeschäft: Megapack & Powerwall wachsen rasant
Der Bereich Energy Storage entwickelt sich vom Randthema zum zweiten Standbein:
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Zwei Megafactories (Lathrop & Shanghai) sollen zusammen auf 80 GWh Jahreskapazität kommen – theoretisch über 20 Mrd. US‑Dollar Umsatz.
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Powerwall‑Netzwerke bilden virtuelle Kraftwerke und eröffnen perspektivisch Abo‑Modelle.
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Risiken: US‑Zölle auf chinesische LFP‑Zellen können die Kostenbasis belasten.
Selbst konservativ kalkuliert trägt das Energiesegment laut Analysten bis zu 40 US‑Dollar je Aktie zur Tesla Bewertung bei – Tendenz steigend.
FSD und Robotaxi: Zukunftsmusik mit Milliardenpotenzial
Die Tesla Bewertung wird maßgeblich von der Frage beeinflusst, wann FSD tatsächlich ohne Aufsicht fährt. Szenarien:
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FSD‑Abo: Schon eine Adoptionsrate von 30 % bei 100 US‑Dollar pro Monat würde die Konzernmarge deutlich anheben.
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Robotaxi‑Netz: Elon Musk peilt Betriebskosten von 0,20 US‑Dollar pro Meile an – weit unter heutigen Ride‑Hailing‑Tarifen. Bei hoher Auslastung könnten Fahrzeugbesitzer fünfstellige Jahresgewinne erzielen, Tesla verdient an jeder Fahrt eine Plattformgebühr.
Noch fehlen regulatorische Freigaben und genügend reale Fahrdaten, doch der Markt preist Teile dieses Szenarios bereits ein.
Optimus & weitere Visionen: Roboter im Werk und darüber hinaus
Mit Optimus will Tesla humanoide Roboter in eigenen Fabriken einsetzen und später verkaufen. Interne Effizienzgewinne von 3–4 Mrd. US‑Dollar pro Jahr erscheinen realistisch; ein kommerzieller Absatz von 1 Mio. Einheiten bis 2030 ist dagegen hochspekulativ. Selbst moderate Erfolge würden jedoch das Narrativ „Tesla = Tech‑Plattform“ stärken – ein wichtiger Faktor für jede Tesla Bewertung.
Fazit: Realistische Chancen für Anleger?
Addiert man Autos (mit Software‑Upside) und Energie, ergibt sich bei vielen Analysten ein fairer Wert um 200 US‑Dollar je Aktie. Robotaxi, Optimus & Co. könnten diese Tesla Bewertung vervielfachen – oder sich als zu ambitioniert erweisen. Entscheidend bleibt daher:
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Liefert Tesla FSD in Serienreife aus?
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Gelingt der Robotaxi‑Roll‑out und genehmigen Behörden den Betrieb?
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Kann das Energiegeschäft trotz Zöllen weiter >30 % pro Jahr wachsen?
Shop4Tesla‑Fazit: Für Fans des Unternehmens überwiegt der Optimismus – doch wer investiert, sollte Chancen und Risiken der unterschiedlichen Geschäftsmodelle genau abwägen.