Tesla plant bereits die nächste Generation seiner FSD-Computer-Hardware – und das, obwohl der AI5-Chip noch gar nicht auf dem Markt ist. Der kommende AI6-Chip soll nicht nur deutlich leistungsstärker werden, sondern auch einen fundamentalen Architekturwechsel bringen. Gefertigt wird er von Samsung in einer neuen Halbleiterfabrik in Texas – mit direkter Unterstützung von Tesla bei der Produktionsoptimierung.
Das aktuelle Problem: Zwei Sprachen für ein System
Derzeit trainiert Tesla seine FSD-Modelle auf dem Supercomputer-Cluster Cortex, der auf Nvidias H200-GPUs basiert. Die Fahrzeuge selbst nutzen jedoch Teslas eigene Chips (HW3/AI3 oder HW4/AI4).
Das bedeutet: Jede neue Verbesserung muss erst auf Nvidia-Hardware entwickelt und validiert werden, bevor sie für Teslas eigene Chips angepasst und erneut getestet wird.
Zwar nutzt Tesla bereits parallel AI4-Chips in den Trainingssystemen, doch der Zwischenschritt bleibt – und verlangsamt den Prozess vom Training bis zum Rollout neuer Funktionen.
AI6: Einheitliche Architektur für Training und Fahrzeug
Mit AI6 will Tesla dieses Problem vollständig lösen. Der Chip basiert direkt auf der Dojo-Supercomputer-Architektur, die künftig sowohl im Rechenzentrum für das Training als auch im Fahrzeug und im humanoiden Roboter Optimus eingesetzt wird.
Damit gibt es künftig nur noch eine Hardware-Plattform – der aufwändige Übersetzungsprozess entfällt. Das Ergebnis: schnellere Entwicklungszyklen, kürzere Update-Intervalle und eine deutlich höhere Innovationsgeschwindigkeit.
Fertigungspartnerschaft mit Samsung
Die Fertigung des AI6 übernimmt Samsung in einer neuen Fab in Texas. Das Besondere: Tesla bringt sich direkt in den Produktionsprozess ein, um maximale Effizienz zu erreichen – ein ungewöhnlich enger Austausch zwischen Chipdesigner und Hersteller.
Elon Musk kündigte an, persönlich die Fertigungslinien zu begutachten, um den Fortschritt zu beschleunigen. Ziel ist es, Teslas Know-how in Automatisierung und Produktionsoptimierung mit Samsungs Fertigungskompetenz zu vereinen.
Warum AI6 so wichtig ist
Während AI5 bereits eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber AI4 bringen wird, ist AI6 ein echter Technologiesprung:
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Vereinheitlichte Hardware für Training und Einsatz im Fahrzeug
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Wegfall der „Zwei-Sprachen“-Problematik zwischen Nvidia-Training und Tesla-Hardware
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Schnellere Iterationen bei FSD-Updates
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Synergien mit Optimus und anderen KI-Projekten
Fazit: Tesla baut ein selbstverstärkendes KI-Ökosystem
Mit AI6 schafft Tesla die Grundlage für eine komplett integrierte KI-Infrastruktur – vom Training über die Hardwareentwicklung bis zur Fahrzeug- und Robotik-Integration. Das dürfte nicht nur die Entwicklung von Full Self-Driving beschleunigen, sondern auch künftige Anwendungen in Robotaxis, humanoiden Robotern und industrieller Automatisierung vorantreiben.