Eine aktuelle Teardown-Studie der RWTH Aachen hat überraschende Ergebnisse zu Teslas 4680-Zelle zutage gefördert. Trotz des innovativen tablosen Designs, das eigentlich für eine hohe thermische Leitfähigkeit konzipiert wurde, zeigen sich bei Tesla signifikant höhere thermische Verluste im Vergleich zu BYDs Blade-Zellen. Diese Erkenntnisse werfen Fragen zur Optimierung und Effizienz der Tesla-Batterien auf.
Analyse der Tesla 4680-Zelle
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Hohe thermische Verluste:
Die Studie belegt, dass Teslas High-Performance-Zelle, obwohl auf maximale Kühlleistung ausgelegt, in der Praxis nicht das volle Potenzial erreicht. Die thermischen Verluste sind deutlich höher als bei den kosteneffizienteren BYD-Batterien. -
Produktionsprozesse und Design:
Tesla punktet zwar mit einer geringeren Anzahl an Produktionsschritten, jedoch erweist sich das Hochstromdesign in Bezug auf die Wärmedämmung als unzureichend. Dies könnte bedeuten, dass die Ingenieure noch nicht alle Optimierungspotenziale ausschöpfen konnten.
Vergleich zu BYD und weitere Erkenntnisse
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Unterschiedliche Anwendungsfelder:
Während Tesla mit seiner 4680-Zelle auf hohe Leistung setzt, bietet BYD mit den Blade-Zellen geringere thermische Verluste und benötigt für die Batteriezusammenstellung weniger Zellen – ein klarer Vorteil in puncto Effizienz und Kosten. -
Materialanalyse:
Überraschenderweise enthielten die Anoden beider Zellen kein Silizium, obwohl dieses Material häufig zur Erhöhung der Energiedichte eingesetzt wird. Diese Erkenntnis könnte neue Impulse für zukünftige Batterietechnologien geben.
Ausblick für europäische Entwickler
Die Ergebnisse der Studie sollen auch als Ansporn für Entwickler in Deutschland und Europa dienen, mutiger bei der Kommerzialisierung von Batterietechnologien zu agieren, selbst wenn diese noch nicht bis zur Perfektion ausgereift sind. Die Studie macht deutlich, wo die Grenzen zwischen leistungsorientierten und kosteneffizienten Batteriedesigns liegen und bietet somit wertvolle Einblicke in zukünftige Entwicklungen.
Schluss
Die Analyse der Tesla 4680-Zelle zeigt, dass trotz innovativer Ansätze weiterhin Optimierungspotenzial besteht – insbesondere in der Wärmeableitung. Diese Erkenntnisse geben nicht nur Aufschluss über den aktuellen Stand der Batterietechnologie bei Tesla, sondern eröffnen auch neue Perspektiven für die Weiterentwicklung von Batterien in der Elektromobilität.