Der schwedische Tesla-Konkurrent Polestar will künftig Elektroautos in Europa produzieren. Damit reagiert das Unternehmen auf steigende Transportkosten und die von der EU verhängten Strafzölle auf Elektroautos aus China. Wann und wo die Produktion starten soll, ist noch unklar.
Polestar verlagert Produktion nach Europa
Der Polestar 7, ein für den europäischen Markt entwickeltes SUV, soll das erste Modell sein, das nicht nur in Asien oder den USA, sondern auch in Europa gefertigt wird. Polestar-Chef Michael Lohscheller erklärte gegenüber der dpa, dass die Kosten für den Fahrzeugtransport erheblich gesenkt würden. Zudem wolle man sich vor EU-Strafzöllen schützen, die sich auf bis zu 36,3 Prozent belaufen können.
Aktuell produziert Polestar vor allem in chinesischen Werken und in den USA bei Volvo. Wo genau das neue Modell in Europa gebaut wird, ist jedoch noch offen. Lohscheller betonte aber, dass der Konzern sein Geschäft in Europa insgesamt auf breitere Beine stellen wolle – insbesondere in Deutschland und Frankreich.
Mehr Autohäuser für Polestar – weniger Fokus auf Online-Vertrieb
Bisher verkauft Polestar seine Fahrzeuge hauptsächlich über Online-Bestellungen und liefert diese über wenige Showrooms aus. Zukünftig sollen rund 300 Händler weltweit in den Vertrieb eingebunden werden. Dieser Schritt könnte dazu beitragen, die Absatzzahlen zu steigern, nachdem Polestar 2024 einen Absatzrückgang von 15 Prozent verzeichnete. Insgesamt lieferte der Autobauer 44.851 Fahrzeuge aus.
Bis 2027 will Polestar das jährliche Wachstum der Auslieferungen auf 30 bis 35 Prozent steigern. Lohscheller kündigte an, dass Polestar dann finanziell unabhängig agieren und selbstständig investieren wolle.
Neue Probleme auf dem US-Markt
Während Polestar in Europa expandiert, gerät das Unternehmen in den USA unter Druck. Die US-Regierung hat beschlossen, dass ab 2027 keine vernetzten Autos von chinesisch kontrollierten Herstellern mehr verkauft werden dürfen – auch nicht, wenn sie in den USA produziert werden. Da Polestar mehrheitlich dem chinesischen Geely-Konzern gehört, könnte das Unternehmen künftig vom US-Markt ausgeschlossen werden. Lohscheller versicherte jedoch, dass Polestar Lösungen finden werde, um den US-Markt weiterhin zu bedienen.
Vergleich zu Tesla – Produktion in Deutschland als Vorteil
Ein wesentlicher Vorteil für Tesla gegenüber Polestar ist die bereits etablierte Produktion in Europa. In der Gigafactory Grünheide bei Berlin produziert Tesla das Model Y für den europäischen Markt, wodurch das Unternehmen hohe Importkosten und Strafzölle umgeht.
Während Polestar noch nach einem europäischen Produktionsstandort sucht, hat Tesla mit Grünheide bereits einen entscheidenden Standortvorteil. Hier laufen pro Woche tausende Fahrzeuge vom Band, die schnell an Kunden in Europa geliefert werden können.
Keywords: Tesla, Tesla Model Y, Tesla Model 3, Tesla Zubehör, Tesla Shop, Shop4Tesla, Tesla News, Polestar, Polestar 4, Elektroautos, Elektro-SUV, E-Mobilität, Gigafactory Grünheide, Strafzölle E-Autos